VON ANDREAS GREPPMEIR:
Heilbronn/Kissing: Jakob Stade blickt aktuell auf eine sehr erfolgreiche, wenn auch stark verkürzte Freiluftsaison zurück. Mit 1:54:32 Minuten über die 800 Meter konnte seine persönliche Bestzeit aus dem Vorjahr nicht nur erheblich verbessern, er steht damit in der Deutschen Jahresbestenliste aktuell immer noch auf einem hervorragenden zweiten Platz. Mit dieser Zeit hatte er die Qualifikationsnorm für die Deutschen U18-Meisterschaften auch deutlich unterboten. Ursprünglich waren die Deutschen Jugendmeisterschaften für Ende Juli in Ulm geplant. Jedoch musste aus den gegebenen Umständen umorganisiert werden und so verschob sich der Jahreshöhepunkt auf Anfang September. Auch der Austragungsort war ein neuer. Die 800-Meter-Wettbewerbe fanden im Frankenstadion in Heilbronn statt.
Aufgrund seiner Vorleistungen konnte Jakob Stade seine Reise nach Heilbronn also selbstbewusst antreten und auf ein gutes Ergebnis hoffen. Christoph Schrick vom ASC Darmstadt, der in diesem Jahr die Deutschen U18-Bestenlisten über die 800 Meter anführt, musste seine Teilnahme in Heilbronn absagen, womit Jakob Stade mit der schnellsten Zeit in der Starterliste geführt wurde. Allerdings waren diese aufgrund der verkürzten Saison natürlich nur bedingt aussagekräftig. Dennoch keimte nicht nur bei Jakob Stade und Trainerin Sabine Radke die Hoffnung auf eine Sensation. Auch die Mitglieder der Kissinger Leichtathleten fieberten an diesem Wochenende mit, obwohl sie nicht persönlich vor Ort sein durften. Per Live-Stream konnte man die Wettbewerbe im Internet verfolgen.
Der Vorlauf erfolgte am Samstagnachmittag. Jakob Stade war im ersten von zwei Halbfinals gesetzt. Ziel für Jakob Stade war es, in Führung liegend das Tempo des Laufs zu bestimmen, was er auch hervorragend umsetzen konnte. Er setzte sich direkt nach dem Start an die Spitze des Feldes und gab das Tempo vor. Erst am Ende der letzten Kurve setzte sich dann Enes-Maurice Köse von der Eintracht Hildesheim vor Jakob Stade. Gemeinsam mit Jan Dillemuth vom TV Assenheim lieferten sich die drei auf der Zielgaraden ein spannendes Finale, das Jakob Stade am Ende mit 1:57:17 Minuten in einem taktisch bestimmten Rennen für sich entscheiden konnte. Die Platzierung war für Jakob Stade in diesem Lauf jedoch eher zweitrangig, da sich die drei ersten jedes Halbfinals direkt für das Finale qualifizierten. Zudem ergänzten noch zwei Zweitschnellste das Teilnehmerfeld des Finales.
Am Sonntagnachmittag war es dann für Jakob Stade endlich soweit. Das Finale um die Deutsche U18-Meisterschaften stand an und er ließ sich auch durch zwei im Teilnehmerfeld verursache Fehlstarts nicht verunsichern. Beim dritten Startschuss ging alles glatt und Jakob Stade setzte sich wie gewohnt direkt an die Spitze des achtköpfigen Finallaufs und ging damit den Rangeleien im Feld aus dem Weg. Direkter Verfolger auf der ersten Runde war wieder einmal Enes-Maurice Köse. Bis zum Ende des letzten Kurvenausgangs konnte Jakob Stade auch die Führung halten und musste dann Pierre Börkey vom TV Waldstraße Wiesbaden erst einmal den Vortritt lassen. Er versuchte jedoch in einem beherzten Zielsprint an ihm dranzubleiben. Letztendlich wurden die beiden jedoch noch von Till Czisnik von der LG Süd Berlin überholt, der die letzten 100 Meter in einem beeindruckenden Tempo absolvierte. Für Jakob Stade bedeutete dies am Ende einen hervorragenden dritten Platz mit einer Zeit von 1:55:42 Minuten. Überglücklich über dieses herausragende Ergebnis war nicht nur Jakob Stade, der bei der Siegerehrung die Bronze Medaille überreicht bekam. Auch seine Trainerin Sabine Radke war mit diesem Resultat mehr als zufrieden, sowie auch seine Vereinskameradinnen und -kameraden, die dieses packende Rennen live im Internet miterleben durften (https://www.leichtathletik.de/tv/video-detail/video-detail/detail/21756-rieke-emmrich-laeuft-mit-schnellster-zielgerade-zum-titel).
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